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Deutschland und Bolivien: Bilaterale Beziehungen
Seit über 70 Jahren bestehen gute bilaterale Beziehungen. Es findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den Regierungen, Abgeordneten und der Zivilgesellschaft statt.
Die Wirtschaft Boliviens leidet unter akutem Devisenmangel und der hohen Staatsverschuldung. 2024 betrug die Staatsverschuldung über 90% des BIP. Der bilaterale Handel betrug im Jahr 2024 knapp 278 Mio. Euro. Exporte Boliviens nach Deutschland lagen bei ca. 194 Millionen Euro; Importe aus Deutschland bei 83,6 Millionen Euro. Bolivien exportiert überwiegend mineralische Rohstoffe (Blei-, Zinn-, Silbererze) und landwirtschaftliche Produkte (Nüsse, Kaffee, Soja, Quinoa und Hirse) nach Deutschland und importiert u.a. Maschinen, optische Produkte, Haushaltsgeräte sowie Fahrzeuge und -teile aus Deutschland. Die bilaterale Handelskammer wurde 1955 gegründet und hat derzeit circa 300 Mitglieder.
Die staatliche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) besteht seit über 60 Jahren und ist durch die deutschen Organisationen GIZ, KfW und PTB in drei Schwerpunkten aktiv: Just Transition (erneuerbare Energien, nachhaltige Stadtentwicklung), Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen (Waldschutz und nachhaltige Waldbewirtschaftung insb. im Amazonas), Transformation der Agrarsysteme (ländliche Entwicklung). Daneben sind Unterstützung der Zivilgesellschaft, Gendergerechtigkeit sowie Berufsbildung wichtige Querschnittsthemen.
Die kulturellen Beziehungen gehen zurück auf die erste Migrationswelle deutscher Kaufleute und Handwerker Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Deutsche Kulturgemeinschaft (Centro Cultural Alemán) besteht seit über 100 Jahren, die deutschen Schulen in La Paz und Santa Cruz seit 102 bzw. 89 Jahren.
Die politischen Stiftungen Friedrich-Ebert, Konrad-Adenauer und Hanns-Seidel sind mit Länderbüros präsent. Mit Bundesmitteln werden zudem zahlreiche Projekte der nicht-staatlichen Zusammenarbeit unterstützt. Darunter u.a. kirchliche Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und die Deutsche Welle Akademie. Über Austauschprogramme wie „Weltwärts“ und „Kulturweit“ werden jedes Jahr zahlreiche Aufenthalte in Bolivien und vice versa ermöglicht. 18 bolivianische Frauen beteiligen sich am Frauennetzwerk Unidas zwischen Deutschland und Lateinamerika und der Karibik.
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